DDR-Zeitzeugengespräch mit Norbert Sachse

Was passierte, wenn man als 17-jähriger in der DDR politische Flugblätter verfasste, veranschaulichte Norbert Sachse bei seinem Vortrag und einer Lesung aus seinem Buch vor allen Geschichts-Kursen der Klasse 12.

Schulleiter Georg Braun nahm bei der Begrüßung des DDR-Zeitzeugen Bezug auf das Thema „Dialog“, dem Rahmenthema des Jubiläums des 40-jährigen Bestehens des Albertus-Magnus-Gymnasiums. Wie wichtig „Dialog“, ein offener und freier Austausch sowie sich gegenseitiges Zuhören sind, wurde gleich zu Beginn deutlich. Norbert Sachse las uns Teile aus seinem Buch vor und schilderte uns so eindrücklich, wie er als Jugendlicher ins Visier der Staatssicherheit geriet. Gespannt verfolgten wir seine weiteren persönlichen Erzählungen. Freie Meinungsäußerung war nicht möglich, weswegen Sachse wegen so genannter „staatsfeindlicher Hetze“ verurteilt wurde und mehrere Jahre in unterschiedlichen Haftanstalten der DDR verbringen musste. Beeindruckend gab uns Sachse Einblick in seinen Alltag als Häftling und wie es letztendlich zu einem Freikauf durch die BRD kam. Die Mechanismen, die die Staatssicherheit u.a. durch Befragungen, Einschüchterungen, Gängelungen u.v.m. anwandte, führten uns anhand der persönlichen Erfahrungen Sachses vor Augen, welches Unrecht Sachse und viele andere politische Häftlinge erleiden mussten.

Am Ende seines Vortrages schloss sich eine lebhafte Fragerunde an. So war zum Beispiel von Interesse, wie diese Zeit ihn bis heute geprägt hat und prägt und wie es seiner Familie durch seine politische Aktion erging.

Wir bedanken uns herzlich bei Norbert Sachse für seinen Besuch und die eindrücklichen Einblicke in seine Erfahrungen in der DDR.

(Fachschaft Geschichte)

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