Das Albertus-Magnus-Gymnasium Stuttgart wurde am 5. September 1983 in Stuttgart-Sommerrain eröffnet. Die Schule wurde im ehemaligen Gebäude des Spätberufenenseminars Collegium Ambrosianum eingerichtet, das umstrukturiert und nach Ehingen in das Kolleg St. Josef verlegt worden war. Schon bei Gründung des Albertus-Magnus-Gymnasiums bestand so dank der bereits vorhandenen Küche mit Speisesaal ein Tagesheimangebot mit Mittagessen sowie Hausaufgaben- und Freizeitbetreuung. Das Schulgebäude wurde bis 1988 maßgeblich umgebaut und im Jahr 1989 feierlich eingeweiht.

Im Jahr 1957 hatte sich eine der Kirche nahe stehende Gruppe von Bürgern formiert, die den Schulverein St. Albertus Magnus Stuttgart e.V. ins Leben rief, um ein katholisches Jungengymnasium im Raum Stuttgart einzurichten. Bei Gründung des AMG im Jahr 1983 übernahmen dann zunächst die Franziskanerinnen von Sießen, die in Stuttgart auch das Mädchengymnasium St. Agnes führen, die Trägerschaft für das neue Jungengymnasium. Im Schuljahr 1991/92 begann aufgrund reger Elternnachfrage der erste koedukative Jahrgang am Albertus-Magnus-Gymnasium.

Ein weiterer entscheidender pädagogischer Schritt war 1994/95 die Einführung des Marchtaler Plans, ein mittlerweile als richtungsweisend anerkanntes reformpädagogisches Konzept auf Basis des christlichen Menschenbildes. Mit Beginn der Jahres 1991 ging die Trägerschaft des Albertus-Magnus-Gymnasiums an die Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart (SKFS) über. Seit dem Jahr 2006 wird die Trägerschaft von der für diesen Zweck errichteten Albertus-Magnus-Schulstiftung Stuttgart wahrgenommen, einer örtlichen Schulstiftung, die unter dem Dachverbund der SKFS firmiert. Als Schulträger ist die AMG-Schulstiftung für die Finanzierung und die weitergehende Förderung und Entwicklung der Schule zuständig.

Albertus Magnus

Albertus Magnus, war einer der vielseitigsten Gelehrten des Hochmittelalters. Für ihn standen Glaube und Wissen, Religion und Wissenschaft nicht im Widerspruch zueinander, sondern ergänzten sich zu vertiefter Erkenntnis. Diese Einheit von Werten und Wissen bestimmt auch das Leben an unserer Schule.

Leben

Albert wird um 1193 in Lauingen an der Donau geboren sein, vielleicht aus der Familie der Grafen von Bollstädt. Er studiert in Padua, wird mit 30 Jahren Dominikaner, ist 1233 Lektor in Hildesheim und später in Freiburg, Regensburg, Straßburg und Köln. 1243 bis 1248 treffen wir ihn an der Universität Paris, spätestens ab 1247 als Magister in sacra pagina. Hier wird vielleicht Thomas von Aquin schon sein Schüler gewesen sein. Sicher aber war er das 1248 bis 1252 in Köln, wohin Albert von Paris aus wieder zurückgegangen war. Auch Ulrich von Straßburg war dort Schüler von Albert. 1254 ist er Provinzial der deutschen Dominikaner. Zwei Jahre später befindet er sich am päpstlichen Hof zu Anagni, wieder zwei Jahre später in Florenz und 1259 arbeitet er auf dem Generalkapitel in Valenciennes mit Thomas von Aquin, Petrus von Tarantasia u. a. eine neue Studienordnung aus.

1261 wird er Bischof von Regensburg, lässt sich aber, nachdem er die Verhältnisse dort in der Hauptsache geordnet hatte, von diesem Amt wieder entbinden und lebt nunmehr der Kreuzzugspredigt. Wir hören wieder von ihm in Köln, Würzburg, Straßburg, 1274 auf dem Konzil von Lyon und 1277 nochmals in Paris. Am 15. November 1280 ist er in Köln gestorben, das ihm schon lange seine zweite Heimat geworden war. Wenn man bedenkt, dass Albert alle Reisen, den Vorschriften seines Ordens entsprechend, zu Fuß gemacht hat, dann ist es wahrhaft erstaunlich, wie er zu seinen vielen Geschäften hinzu Zeit und geistige Konzentration gefunden hat, ein Schrifttum herauszubringen, das in der Ausgabe von Borgnet 38 große Quartbände füllt. „Nostri temporis stupor et miraculum“ („das Staunen und Geheimnis unserer Zeit“) hat ihn sein Schüler Ulrich von Straßburg genannt.

Seine für die damalige Zeit ungewöhnlichen Kenntnisse in der Chemie, Physik und besonders der Botanik ließen ihn seinen Zeitgenossen als den „Großen“ erscheinen und brachten ihm die Benennung „doctor universalis“, ja sogar den Ruf eines Zauberers ein. Jedoch Alberts Gelehrsamkeit ist größer als sein Scharfsinn. Seine Hauptbedeutung für die Geschichte der Philosophie besteht darin, dass er in erster Linie und am erfolgreichsten dem scholastischen Denken die aristotelische Wendung gab. Die philosophischen unter seinen Schriften bestehen denn auch zum größten Teil aus erweiternden Paraphrasen aristotelischer Schriften, unter Benutzung der arabisch-jüdischen Kommentatoren und Übersetzer, besonders des Avicenna und Maimonides. In natürlichen Dingen will er dem Aristoteles folgen, in Glaubenssachen mehr dem Augustin, in medizinischen dem Galen und Hippokrates. Philosophische Fragen sollen philosophisch, theologische dagegen wie die der Dreieinigkeit, Menschwerdung, Schöpfung und Auferstehung, die von dem natürlichen Verstande nicht erfasst werden können, theologisch behandelt werden. So tritt schon bei Albert die später wichtig gewordene Unterscheidung zwischen natürlicher (philosophischer) und theologischer Erkenntnis deutlich hervor. In der Ethik verficht er die Willensfreiheit. Dass er daneben auch mystischen bzw. neuplatonischen Gedankengängen zugänglich war, beweist seine Altersschrift De adhaerendo Deo; auch ihm gilt hier als das Höchste die völlige Hingabe an Gott, die in dem Anschauen desselben besteht.

Nach Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie. Bd. I: Altertum und Mittelalter sowie und Vorländer, Karl: Volkstümliche Geschichte der Philosophie

Suche