Soirée française

«Soirée française»  am AMG

 

Mit großem Eifer und extrem langem Vorlauf war er geplant und organisiert worden: der von der Französisch-Fachschaft (Fa, Gu, Hr, Ko, Si, So, Sr) des AMG am 29. Februar veranstaltete „Französische Abend“. Elf Klassen (einschl. des Doppelkurses Basis- und Leistungsfach Französisch J1), also fast alle Klassen mit Französisch am AMG, waren mit von der Partie in der mit Luftballon-Girlanden und Flaggen in bleu-blanc-rouge geschmückten Aula. Schüler*innen der J0 und der 10. Klassen, die nicht so viel Zeit für die Vorbereitung eines Beitrags hatten, da sie für die anstehende DELF-Prüfung üben mussten, kümmerten sich an diesem Abend um den Einlass und das Catering, denn all die wunderbaren, oft typisch französischen Fingerfood-Köstlichkeiten, die mitgebracht und in der 30-minütigen Pause mit großem Appetit verzehrt wurden, mussten ja zuerst entgegengenommen und auf den bereitstehenden Buffet-Tischen in der Mensa zwischen den französisch-farbigen Servietten anmutig verteilt und angerichtet werden. Auch der Getränkeverkauf an zwei Stationen in der Aula lag in den Händen der Zehner. Neben Mineralwasser und Apfelschorle durften hier die gelbe und die rote Orangina in den typischen dickbauchigen Flaschen natürlich nicht fehlen.

Alle, Klassen UND Gäste, in der Aula unterzubringen, war beinahe ein Meisterstück der Organisation, denn aus feuerschutzpolizeilichen Gründen ist die Zulassung von Sitzplätzen beschränkt. So konnten leider nicht alle, die gerne gekommen wären, auch zugelassen werden – pro aufführendem Kind/Jugendichen nur EINE zuschauende Person. Dafür waren aufwändige Abfragen, das Drucken von Eintrittskarten und eine Kontrolle am Einlass notwendig.

Aber alle sind sich einig, dass die ganzen Mühen sich gelohnt haben, denn es war ein rundherum gelungener Abend.

Dieser begann mit einer einleitenden Rede des Schulleiters, Herrn Braun, der den Abend in den größeren Zusammenhang des 40-jährigen Jubiläums des AMG stellte, dem der Kontakt mit Frankreich schon von Anfang an ein großes Anliegen gewesen sei.

Der Reigen der Darbietungen, geschickt  verbunden durch die Moderation von Paula Feßmann (FJ1) und Gianni Michilli (10b), spannte sich dann von kleineren Rollenspielen und Bewegungsliedern der Unterstufen-Klassen (6b,6c,7c) samt Animation des Publikums und liebevoll gestalteten Requisiten über einen temperamentvollen, im Sportunterricht perfekt eingeübten Cancan (7a) und eine pfiffige Modenschau (7b), die auch die neuste Mode für Gangster und Graffiti-Sprayer beinhaltete, bis zu musikalischen Einzelpräsentationen zweier Schülerinnen der Klasse 8b. Mia Briamonte, am Klavier begleitet von ihrem Großvater, spielte auf dem Cello „Montagnarde d’Auvergne“ von Paul Bazelaire (1886-1956), und Annika Wütz, am Klavier begleitet von Musiklehrer Wolfram Krauß, trug auf der Flöte das Stück „Danse“ des 1973 in Paris geborenen Komponisten Rodolphe Schacher vor. Nach ihrem Vortrag wurden die Solokünstlerinnen vom Publikum mit einem Riesenapplaus bedacht. Den Abschluss vor der Pause bildete schließlich eine schwungvoll inszenierte Grammatikstunde der Klasse 7c zum Thema „Passé composé“.

Nach der extralangen Pause, die Zeit für Essen, Trinken und Gespräche ließ, setzte die Klasse 8c das Programm mit der volkstümlichen „Danse de la vendange“, einem gesungenen Kreistanz zur Weinlese, fort. Es folgten zwei von der Klasse 9c vorgestellte Szenen aus dem Stück „Smartphonia“, die in der Pariser Metro spielten. Die Original-Einspielungen der Metro-Ansagen ließen das Vorspiel herrlich authentisch erscheinen. Danach war das Publikum wieder an der Reihe und durfte beim Personenquiz „Qui suis-je“ der Klasse 9b französische Persönlichkeiten erraten, was problemlos gelang – bis auf den letzten Fall: Pierre Curie ist neben seiner Frau Marie Curie, mit der zusammen er einen Nobelpreis erhielt, doch weitaus weniger bekannt.

Als sehr anspruchsvoll und von hohem Niveau erwies sich sodann die Präsentation der zwei Kurse der Jahrgangstufe 1, die das Gedicht „Déjeuner du matin“ von Jacques Prévert in kreativ gestalteten Varianten szenisch darstellten. So endete das Verlassenwerden der Protagonistin u.a. nicht in depressiver Melancholie, sondern in einem Akt der Selbstbefreiung. Untermalt wurden die Szenen mit Gitarrenklängen von Nikolaj Kuznetsov (FJ1), der am Ende der Gruppenpräsentation solistisch ein selbst geschriebenes Lied zum Thema vortrug, was die Zuhörerschaft sichtlich berührte.

Den krönenden Abschluss der Soirée bildete schließlich der gemeinsame Vortrag des Lieds „Vois sur ton chemin“ aus dem bekannten Film „Les choristes“ („Die Kinder des Monsieur Mathieu“) durch die Klassen 8b, 8c und 7c unter der musikalischen Leitung von Nina Unden und Wolfram Krauß, der den Chor auch am Klavier begleitete. Die Schar der auf der Aula-Treppe versammelten Chorsänger*innen, die von links nach rechts in den Farben der französischen Trikolore – bleu – blanc – rouge – gekleidet waren, gab ein wunderbares Schlussbild ab. Ein anhaltender Applaus, der auch dem Großeinsatz der Technik-AG unter der Leitung von Martin Buchholz galt, zeigte die Wertschätzung der Zuschauer*innen für die Akteur*innen des Abends. Dank gebührt auch den Mitarbeiter*innen des GTB, die u.a. an den umfangreichen Auf- und Abbauarbeiten mit Tischen und Stühlen maßgeblich beteiligt waren.

Alle waren sich einig: Mit der nächsten „Soirée française“ sollte nicht bis zum nächsten 29. Februar gewartet werden… ;-)

                                                                                                                                                             12.03.24    Fa

Suche