Projekt ACHTUNG?!

Extremismus-Prävention in Klassenstufe 9

Wir freuen uns, dass in diesem Schuljahr in allen 9. Klassen im Juni das Projekt „ACHTUNG?!“ durchgeführt werden konnte.

Ein wesentliches Ziel des Projekts ist die Information und Sensibilisierung von Jugendlichen im Hinblick auf potenzielle Versuche radikaler und extremistischer Gruppierungen, sich die Phase der Sinnsuche junger Menschen zunutze zu machen und sie mittels einfachster Erklärungen eigentlich komplexer Zusammenhänge für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

Der Projekttitel ACHTUNG?! drückt dabei zwei wesentliche Kernbotschaften aus:

  • Achtung im Sinne von "Pass auf, wer dir was mit welchen Hintergedanken anbietet" und
  • Achtung im Sinne von "Hab Achtung und Respekt vor Anderen".

(siehe Informationsbroschüre https://praevention.polizei-bw.de/wp-content/uploads/sites/20/2018/10/broschuere_achtung.pdf , S.5)

Das Projekt, in das verschiedene Präventionsakteure eingebunden sind und das mit Mitteln des Landeshaushalts vollfinanziert wird, besteht aus verschiedenen Modulen. So  gibt es u.a.

  • eine für die Eltern bestimmte Informationsveranstaltung der Polizei  über die allgemeine Lage im Hinblick auf politischen und religiösen Extremismus.
    Dieser sehr informative, von Herrn Schembera (Kriminalprävention Stuttgart) moderierte  Elternabend fand am 13. Juni statt.
  • das interaktive Theaterstück ACHTUNG?!, welches vom Theater Q-rage aus Ludwigsburg vor Ort in der Schule aufgeführt wird und den Kern des Projekts bildet.
    Durch die gespielten Biografien eines Mädchens (Lina) und eines Jungen (Tarek) werden exemplarisch Radikalisierungsverläufe gezeigt. In dem Theaterstück werden zwei extremistische Bereiche beleuchtet: Rechtsextremismus und Salafismus. Dabei wird dargestellt, warum man in bestimmten Lebensphasen anfällig für extremistische Organisationen sein kann und wie die Bedürfnisse von Jugendlichen durch so genannte „Mentoren“ ausgenutzt werden können. Die Darstellerin und der Darsteller schlüpfen dabei immer wieder in Moderatorenrollen, reflektieren ihre Figuren und beziehen das Publikum aktiv mit ein.

    Die Aufführung des Theaterstücks fand bei uns am 15. Juni für alle 9. Klassen gleichzeitig  in der Mensa statt, wobei die Schüler*innen mit großem Interesse den Hergang verfolgten und sich in den interaktiven Teilen des Stücks lebhaft und engagiert an den Diskussionen beteiligten. Neben inhaltlichen Gesichtspunkten war auch die für viele Schüler*innen ungewöhnliche Form des Stücks, gekennzeichnet durch die vielen Unterbrechungen und das Aus-der Rolle-Heraustreten der Schauspieler sowie das minimalistische Bühnenbild, ein bemerkenswerter Aspekt.
  • eine professionelle pädagogische Nachbereitung. Diese wurde gleich am darauffolgenden Tag (16. Juni) durch Herrn Marx von INSIDE OUT e. V. in jeder der teilnehmenden Klassen in einer Doppelstunde separat durchgeführt, um die noch frischen Eindrücke der Schüler*innen vom Vortag für die Aufarbeitung zu nutzen.

Das Projekt zur Extremismusprävention wurde von den Neuntklässler*innen mit großem Eifer angenommen und umgesetzt und schreibt sich in den größeren Rahmen des diesjährigen Jahresthemas „Frieden machen“ ein. Das optionale Modul „Ausstellung Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ wird im kommenden Herbst noch zum Einsatz kommen.

Der große Zuspruch durch die Schüler war umso erfreulicher, als die Durchführung dieses Projekts von langer Hand geplant werden musste und durch die hohe Zahl an Beteiligten (Klassen, Lehrkräfte, GTB, Organisationen, Behörden, Theatergruppe) organisatorisch äußerst aufwendig war.

(Fa)

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