Feierliche Amtseinsetzung des neuen Schulleiters
Am 08. Oktober 2021 fand in der Aula des Albertus-Magnus-Gymnasiums die Amtseinsetzungsfeier für unseren neuen Schulleiter Georg Braun statt. In einem sehr feierlichen Rahmen erfolgte die Übergabe der Ernennungsurkunde durch den Direktor der Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg Stuttgart Dr. Joachim Schmidt. Damit übernimmt Georg Braun nun offiziell den Staffelstab von Gabriela Künne, die bereits zum 1. August in den wohlverdienten Ruhestand eingetreten ist und im Zuge des Festaktes ihre Entlassungsurkunde entgegennehmen durfte.
Als Gäste konnten unter anderem Vertreter*innen aus Schüler-, Eltern- und Kollegenschaft, der Albertus-Magnus-Schulstiftung, dem Schulverein und befreundeten Stuttgarter Schulleitungen, sowie aus der Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg Stuttgart begrüßt werden.
Nach einem geistlichen Auftakt-Impuls von Dr. Alfred Hagemann folgte die Amtseinsetzungsrede von Hr.n Dr. Schmidt. Er wünschte Georg Braun, in Anlehnung an eine Geschichte Martin Bubers (s. unten), dass er sein „innerstes Pünktlein“ nie verlieren möge. Mit der Urkunde gab es als Geschenk einen kleinen Engel „to-go“, als Symbol für all jene, die den Schulleiter in seiner neuen Tätigkeit unterstützen und begleiten werden - real in Form seiner Mitarbeiter*innen und seiner Familie, aber auch spirituell, als Schutzengel.
Und weil man der Engel gar nicht genug haben kann, beschenkte die Mitarbeitervertretung Georg Braun mit einem „Scherbenengel“ aus Betlehem als Erinnerung daran, welch bewundernswerte Meisterwerke durch bedachte Gedanken aus alten Fragmenten entstehen können.
Herr Braun beendete den Rednerreigen mit Dankesworten an neue und alte Wegbegleiter und sprach über seine Gedanken zum (Wieder-) Anfang, zu dem wir ihm gutes Geschick und Gottes reichen Segen wünschen.
Umrahmt wurde das gesamte Programm von wunderbaren musikalischen Beiträgen aus der Schülerschaft und von den Musik-Kolleg*innen. Zum Abschluss gab es noch die Möglichkeit des persönlichen Austauschs beim Sektempfang und am Buffet.
Geistlicher Impuls (Alfred Hagemann)
Alfred Hagemann, 08.10.2021
Geistlicher Impuls (Amtseinführung)
Kirche als Volk Gottes auf dem Weg – das ist eine Metapher, die uns vom Zweiten Vatikanischen Konzil her vertraut ist. Auch das AMG ist alsdie katholische Schule auf diesem Weg mit unterwegs. Doch wie können wir die Weg-Metapher zum Leuchten bringen, wie Menschen mitnehmen?
Im Buch Sacharja des Alten/Ersten Testaments wird eine Vision erzählt:
„So spricht der Herr der Heere“, heißt es dort,
„In jenen Tagen werden zehn Männer
aus Völkern aller Sprachen
einen Mann aus Judäa
an seinem Gewand fassen,
ihn festhalten und sagen:
Wir wollen mit euch gehen
denn wir haben gehört,
Gott ist mit euch!“
In diesem Hoffnungswort des Propheten, rund 500 Jahre vor Christus entstanden, geht es um die Anziehungskraft einer religiösen Gemeinschaft, die so stark ist, dass sie andere Menschen motiviert, mitzugehen. Als Grund für die Bewegung der Menschen hin zum Gottesvolk wird ein Gerücht angegeben, eine Kunde, die durch das ganze Land läuft. Der Theologe Paul Zulehner nennt dies das „Gottesgerücht“: „Wir wollen mit euch gehen, […] wir haben gehört, Gott ist mit Euch.“
Wie können wir heute als Kirche oder konkret als katholische Schule diesem „Gottesgerücht“ entsprechen? Was kann unsere Anziehungskraft stärken?
Papst Franziskus empfiehlt uns das franziskanische Lebensmuster.
Es geht ihm um eine Alltagsethik, um einfache, praktische Regeln.
In seinem Film mit Wim Wenders spricht er darüber, die Filmbilder beglaubigen seine Worte.
- „Das müssten wir alle tun“, fordert der Papst: „Nicht so viel besitzen, ärmer werden.“
- Und noch einmal: Wir sollen die „Klage der Armen“ ebenso hören wie die „Klage der Erde“.
Dies weckt unbequeme Fragen: Inwiefern setzt sich eine privilegierte Schule für die sozial Schwachen ein? Sind wir uns unserer Privilegien ausreichend bewusst? Räumt das AMG dem Schutz der Schöpfung erkennbar einen Platz ein?
Die weiteren Punkte seien nur benannt:
- Zunächst: „Apostel des Ohres sein“. Zuhören.
- „Geduld mit den Menschen und ihren Schwächen haben.“
- Und weiter: „Menschen des Dialogs“ sein.
- Mit den Wissenschaften im Gespräch sein.
- Eine letzte Metapher: Die Sorge um das „gemeinsame Haus“ soll zum Ausgangspunkt aller Entscheidungen werden.
„Gehen wir singend voran“, fordert Papst Franziskus in seiner Umwelt-Enzyklika.
Tun wir es. In dieser Schule
Das innerste Pünktlein (Martin Buber)
„Wenn einer Führer wird, müssen alle nötigen Dinge da sein: ein Lehrhaus und Zimmer und Tische und Stühle, und einer wird Verwalter, und einer wird Diener und so fort… Und dann kommt der böse Widersacher und reißt das innerste Pünktlein heraus, aber alles andere bleibt wie zuvor, und das Rad dreht sich weiter, nur das innerste Pünktlein fehlt. Der Rabbi erhob die Stimme: Aber Gott helfe uns: man darf`s nicht geschehen lassen.“